Blosse Vergesslichkeit oder beginnende Demenz?
Eine alltägliche normale Vergesslichkeit, die bei einigen Menschen mehr, bei anderen weniger stark ausgeprägt ist, ist noch kein Grund zur Beunruhigung. Man vergisst einen Termin oder der Name einer Kollegin fällt einem nicht ein, man verlegt den Schlüssel oder andere Gegenstände – solche Situationen können im Alter durchaus zunehmen und sind nichts Aussergewöhnliches.
Wann ist eine ärztliche Abklärung angebracht?
Vergisst man jedoch besondere Ereignisse, wie die nur wenige Tage zurückliegende Geburtstagsfeier einer nahestehenden Person oder tritt zunehmend eine Störung der Merkfähigkeit (Kurzzeitgedächtnis), der Konzentration oder der Orientierung auf (z.B. beim Autofahren in gewohnter Umgebung), wird es Zeit, einen Arzt aufzusuchen.
Abklärungsbedürftig können auch spürbare Schwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit und neu aufgetretene Stimmungsschwankungen sein. Solche Beschwerden können verschiedene Ursachen haben: seelische Belastungen, Burnout durch Überlastungen, Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen oder in seltenen Fällen auch einen Tumor. Zudem können Medikamente die geistige Leistungsfähigkeit als Nebenwirkung beeinträchtigen. Auch wenn es sich nicht um eine Demenz handelt, ist eine medizinische Abklärung angezeigt, um gegebenenfalls eine gezielte Behandlung der Ursache einzuleiten. In solchen Situationen ist zunächst eine gründliche Erstuntersuchung durch den Hausarzt notwendig, der bei Bedarf weitere spezielle Abklärungsschritte einleiten wird.
Warum ist eine frühe Demenz-Diagnose wichtig?
Nur mit einer früh gestellten Diagnose bzw. Abklärung lassen sich die behandelbaren Ursachen früh erkennen. Zum Teil sind sie dann noch umkehrbar. Mit einer frühen Abklärung wird die damit gewonnene Zeit bewusst für eine Lebensplanung genutzt, die auf die neuen Umstände ausgerichtet ist. Medikamentöse wie nichtmedikamentöse Massnahmen unterstützen die betroffenen Personen und ihre Familien dabei, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Ausserdem konzentriert sich die wissen-schaftliche Entwicklung von Therapien ausschliesslich darauf, in frühen Krankheitsphasen wirksam eingreifen zu können. Auch bei anderen häufigen chronischen Krankheiten, wie beispielsweise Bluthochdruck oder Diabetes mellitus, ist eine frühe Erkennung und Behandlung wichtig, um den Verlauf günstig zu beeinflussen und Folgeschäden zu begrenzen. Gleichwohl gilt es zu berücksichtigen, dass die Diagnose Alzheimer mit Unsicherheiten und Zukunftsängsten verbunden sein kann. Die Sorge vor einer Stigmatisierung kann durch Informationen über das Krankheitsbild und offene Gespräche mit Familie und Freunden gelindert werden. So wird die aktive und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gefördert.
Clienia Littenheid nimmt für verschiedene Kantone Versorgungsaufträge wahr und beschäftigt rund 700 Mitarbeitende. Auf 18 Stationen mit 253 Betten behandelt sie Menschen jeden Alters mit Erkrankungen aus dem ganzen Diagnosespektrum der Psychiatrie und Psychotherapie. Zur Clienia Littenheid gehören ausserdem mehrere ambulante Zentren an verschiedenen Standorten und zwei Tageskliniken. Zusatzversicherte profitieren von modernen Einzelzimmern, erhöhter Einzeltherapiefrequenz, gehobenen Hotellerieleistungen und breit gefächerter Fachtherapie. Mehr Infos: www.clienia-littenheid.ch
Clienia Littenheid AG, Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Hauptstrasse 130, 9573 Littenheid, Tel. 0848 92 92 92, zip@clienia.ch
PD Dr. med. Bernd Ibach Chefarzt Alterspsychiatrie und Privé Clienia Littenheid AG