Berufswunsch Bäuerin

Schon als kleines Mädchen wollte Hanni Bieri-Jost aus Leissigen Bäuerin werden. Ihren Traummann samt Bauernhof fand sie per Inserat.

Aus mir werde sicher nie eine Bäuerin, hiess es früher, weil ich klein und schmal war. In Galmiz am Murtensee, wo ich als Tochter eines Gemeindearbeiters aufwuchs, waren die meisten
Leute Bauern oder besassen einen grossen Garten und ein paar Schweine und Chüngel wie wir. Abgesehen von Öl, Essig, Zucker und Salz, die wir im Kolonialwarengeschäft kauften, waren
fast alle Selbstversorger.

Hanni Bieri zuammen mit Klassenkameraden auf einem Brunnenrand am Schulhaus.
© privat

Auf dem Klassenfoto von etwa 1957 ging es wohl schon auf den Frühling zu. Die Buben trugen bereits kurze Hosen und ich – Zweite von rechts – Sandalen. Wie war ich jeweils froh, war die Zeit der warmen Wollstrümpfe vorbei. Nur schon beim Gedanken daran spüre ich das Kratzen an den Beinen wieder. Im Sommer gingen wir barfuss zur Schule, im Winter in Holzböden, auf die der Vater Sohlen aus alten Veloreifen nagelte. Dass wir zu den Ärmsten im Dorf gehörten, realisierte ich erst später. Zu jener Zeit hatte kaum jemand fliessendes Wasser im Haus oder gar ein Badezimmer.

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