O Sole Mio, tut das gut!
Eines der besten Rezepte gegen die Kälte ist: in heiss-warmem Wasser zu verweilen! Die Zeitlupe stellt fünf Schweizer Thermal- und Mineralbäder vor, die mit einer Besonderheit auftrumpfen.
Text: Fabian Rottmeier
Brigerbad: Das Heisse
Weichgeklopft, ein bisschen k. o., mit schweren Beinen – aber zufrieden. So fühlt es sich an, wenn man der Thermalgrotte im Walliser Brigerbad entsteigt. Kein Wunder, ist doch das Wasser im 82 Quadratmeter grossen Becken 40 bis 42 Grad heiss und die Luft entsprechend tropisch. Das Beste steht nun jedoch erst noch an: Beim Ausstieg der Felsengrotte befindet sich ein Kältebecken. Am besten ohne nachzudenken reinsteigen, absitzen – und nicht bewegen! Wer es zwei Minuten lang aushält (Mentaltraining), fühlt sich danach ein bisschen wie neugeboren. Anschliessend heissts ab nach draussen, frische Luft schnappen – und hie und da im kühleren (und deshalb meist leeren) der beiden Aussenbecken ein paar Meter schwimmen.
Brigerbad, thermalbad-wallis.ch, Telefon 027 948 48 48, AHV-Eintritt ab CHF 21.–
Solbad Beatus, Merligen: Entspannen – mit Seeblick
Im Winter im Thunersee zu baden, ist wenig entspannend – und nur etwas für Hartgesottene. Alle anderen können sich im Solbad Merligen warmhalten und dabei den Blick auf den See geniessen, dessen Ufer nur wenige Meter entfernt liegt. Wunderschön auch die Aussicht auf das Bergpanorama. Für einen Aufpreis ist der Eintritt in die 2000 Quadratmeter grosse Wellness-Anlage des Beatus Wellness- & Spa-Hotel ebenfalls inklusive.
Solbad Beatus, Beatus Wellness- & Spa-Hotel, Merligen, beatus.ch, Telefon 033 748 04 34, Eintritte für Erwachsene ab CHF 40.–, Samstag und Sonntag für Tagesgäste ab 18 Uhr
Sole Uno, Rheinfelden: Zum Davonschweben
Sprudelliegen sind gut und recht. Noch schwereloser entspannen lässt es sich im 36 Grad warmen «Intensiv-Solebad» in Rheinfelden, einem von drei Solebädern im «Sole Uno». Der Salzgehalt von 12% sorgt dafür, dass einen die Wasseroberfläche wie ein sanftes Tuch trägt. Mit etwas Geduld gerät man in einen wohligen Schlummerzustand – in dem auch der dauerverspannte Nacken mal loslassen kann. Wunderbar. Unter Wasser erklingt beruhigende Musik, und wer die Augen öffnet, sieht, wie sich an der Decke das Licht spiegelt.
Sole Uno, Rheinfelden, soleuno.ch, Telefon 061 836 67 63, AHV-Eintritt ab CHF 31.–. Tipp: Auch die Therme Zurzach hat ein Floating-Solebad (Salzgehalt: 8 bis 10%): thermezurzach.ch, Telefon 056 265 28 28, Eintritt für Erwachsene ab CHF 28.–
Bagni Popolari, Baden: Das Kostenlose
Die schmucke Aargauer Stadt Baden hat seit 2021 wieder ein grosses, von Mario Botta entworfenes Thermalbad. Gleichzeitig entstand unweit des «Fortyseven» ein sympathisches kleines Badeangebot: zwei heisse Brunnen an der Limmatpromenade, die einander gegenüberliegen und von den Gemeinden Baden und Ennetbaden betrieben werden. In die Brunnen fliesst naturbelassenes Thermalwasser – das mineralreichste der Schweiz. Dementsprechend variiert die Wassertemperatur zwischen 37 und 43 Grad. Initiiert hat den kostenlosen Spass der Verein Bagni Popolari. Einer der beiden Brunnen hat auch ein Fussbad und einen Trinkbrunnen.
«Heisse Brunnen», Baden und Ennetbaden, täglich kostenlos von 7 bis 22 Uhr in Betrieb (Reinigung morgens am Mo., Mi. und Fr.), Lage und Infos: bagnopopolare.ch
Mineralbad & Spa Samedan: «Baderitual» für Mosaikfans
Das erste vertikale Mineralbad der Schweiz: Mit diesen Worten wird das «Baderitual» in Samedan angepriesen. Man begeht dabei aufsteigend fünf Stockwerke, steigt in Becken oder entspannt sich in Dampfbädern. Auch optisch ist das Mineralbad ein Erlebnis, nicht nur wegen der spannenden Architektur. Glasierte Mosaikplatten füllen die Wände und Decken komplett aus. Das Auge relaxt mit.
Mineralbad & Spa Samedan, aqua-spa-resorts.ch, Telefon 081 851 19 19, Eintritt für Erwachsene ab CHF 42.–