Der jährliche Fellwechsel ist bei Hunden normal und tritt jeweils im Frühjahr und im Herbst ein. Woran es liegen kann, wenn die Tiere auch in den übrigen Monaten in erhöhtem Masse Haare verlieren, weiss Tierärztin Mirjam Kündig.
Der Fellwechsel bei Hunden ist ein natürlicher Prozess und findet zweimal pro Jahr statt, im Frühling und im Herbst. Der Zeitpunkt ist abhängig von der Temperatur und von den Lichtverhältnissen. In der Regel dauert dieser Vorgang 6 bis 8 Wochen. Das Winterfell schützt den Vierbeiner vor der Kälte, das dünnere Sommerfell ermöglicht es ihm, besser mit den heissen Temperaturen umzugehen. Verliert ein Hund ausserhalb der Saison jedoch über längere Zeit sehr viel Fell, kann ein Mangel, Stress oder eine Erkrankung dahinterstecken.
Futter
Eine gesunde Ernährung führt zu glänzendem und gesundem Fell. Hochwertiges Protein sollte Bestandteil des Futters sein. Wenn Ihr Hund trotz ausgewogenem Futter übermässig viel Haare verliert, kann ein Zusatz von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren für einige Wochen helfen, das Fell und die Haut zu stärken.
Parasiten
Die meisten Parasiten führen zu Juckreiz. Einige Milben können jedoch ohne Juckreiz zu Fellverlust führen. Ein Hauttest beim Tierarzt bringt Gewissheit. Eine präventive Behandlung gegen Parasiten vor allem von Frühling bis Herbst beugt Haut- und Fellproblemen vor.
Hautpilz
Eine Pilzerkrankung beim Hund präsentiert sich üblicherweise als fleckförmiger Haarausfall im Gesichtsbereich, an den Ohren und an den Vordergliedmassen. Die haarlosen Stellen sind zuerst klein und wachsen anschliessend kreisförmig an. Mittels einer Pilzkultur kann eine Pilzerkrankung festgestellt werden.
Allergien
Ein starker Fellverlust ausserhalb der Saison kann Zeichen einer allergischen Erkrankung sein. Allergien führen zu einer geschwächten Haut, welche anfällig für Infektionen und Haarausfall ist. Sowohl das Futter wie auch Umwelteinflüsse oder Parasiten können allergische Reaktionen auslösen und zu übermässigem Fellverlust führen. Eine Abklärung beim Tierarzt oder der Tierärztin schafft Klarheit.
Systemische Krankheiten
Eine Unterfunktion der Schilddrüse hat sowohl auf den Stoffwechsel als auch auf die Haut und das Fell einen Einfluss. Rassen wie Golden Retriever und Dobermann sind häufiger von dieser Erkrankung betroffen als andere. Oft zeigen die Hunde an der Flanke und im Schwanzbereich haarlose Stellen. Vierbeiner, welche an der Krankheit Cushing leiden und dadurch zu viel Kortison produzieren, bekommen ein dünnes Fell und zeigen vermehrten Fellverlust. Auch als Nebenwirkung einer -längeren Kortisontherapie kann dies auftreten. Die Leishmaniose, eine parasitäre Erkrankung im Mittelmeerraum, kann bei unseren Hunden unter anderem auch zu Fellveränderungen führen. Eine medizinische Abklärung ist auch hier wichtig.
Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel die Talgdrüsenentzündung führen zu Haarbruch und Haarausfall. Auch genetisch bedingter Fellverlust ist bei einigen Rassen beschrieben. Eine gründliche Hautuntersuchung und Hautbiopsien können die Diagnose bestätigen. Danach kann eine gezielte Therapie durchgeführt werden. Starker Haarverlust über längere Zeit sollte also vom Tierarzt oder der Tierärztin unbedingt abgeklärt werden, damit sich der Vierbeiner in seiner Haut bald wieder wohl fühlt.
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