Nebelsatt? Ab übers Nebelmeer!
Sechs Möglichkeiten, dem Nebel zu entfliehen. Strandkörbe spielen bei unseren Ausflugstipps auch eine Rolle. Und natürlich Gondelbahnen.
Text: Fabian Rottmeier
Tipp 1: Lüderenalp im Emmental
Manchmal will man einfach ein bisschen in die Weite blicken, ein Bergpanorama bestaunen – und dazu einen Kaffee trinken. Auf der Lüderenalp im Emmental auf 1142 Metern sollte das in der Regel auch bei Hochnebel klappen. Den Kaffee – oder auch Berner Spezialitäten – gibts im Hotel und Restaurant Bärnsicht, dessen Terrasse als Panorama die Berner Alpen und den Jura präsentieren. Die Lüderenalp befindet sich auf der Gemeindegrenze von Sumiswald und Langnau, mit dem Auto rund eine Viertelstunde von den beiden Orten entfernt. Wen es mehr nach Bratwurst statt nach Kaffee gelüstet, dem sei der Grillplatz Lüderenalp (samt Kinderspielplatz und Bocciabahn) empfohlen. Falls es nicht stört, dass das Feuer die Sicht trüben könnte …
Anreise nur per Auto möglich, weitere Infos zum Bärnsicht Panorama Hotel (Ruhetage: Mo. und Di.) lesen Sie hier. Weitere Infos zur Lüderenalp gibts hier.
Tipp 2: Strandkörbe in Menzberg LU
Statt an der Nordsee stehen sie hier über dem Nebelmeer: Im luzernischen Menzberg gibt es frei zugängliche Strandkörbe zum Höckle und Entspannen. Sie sind im höchsten Dorf am Napf auf rund 1000 Metern an sieben Standorten verteilt. Einer der drei «Sternwanderungen» führt an allen vorbei und dauert bei einer Länge von zehn Kilometern knapp drei Stunden. Auf den beiden kürzeren gelangt man zu drei resp. fünf Strandkörben. An jeder Station gibt es etwas zu lauschen: «Kindergeschichten, Sagen, Musik von Menzberger Vereinen, und auch unsere Schwingerkönigin kommt zu Wort» schreibt der «Förderverein Menzberg mit Weitsicht» in seiner Broschüre.
Strandkörbe Menzberg, 20. Oktober 2024 bis 14. März 2025: Alle nützlichen Infos, auch die Standorte der Strandkörbe inkl. PDF-Broschüre, finden Sie hier. ÖV-Anreise: Zug ab Luzern bis Menznau, dann Postauto bis Haltestelle «Menzberg, Buchensäge» oder «Menzberg, Dorfplatz».
Tipp 3: Kronberg im Appenzellerland
Gewiss, der Kronberg ist kein Geheimtipp mehr. Zu schön und lieblich ist die Landschaft, in der er steht, und zu einfach zugänglich ist er per Seilbahn. Doch die Sicht auf den nahen Säntis ist auch beim wiederholten Besuch immer noch sehr sehr schön. Zum Hochwandern sind sowohl die Varianten ab Jakobsbad oder auch von der Schwägalp zu empfehlen (letztere vor allem auch mit Schneeschuhen im Winter). Natürlich ist gegen eine Hin- und Retourfahrt mit der Seilbahn ebenfalls nichts einzuwenden. Der Berggasthof auf über 1600 Metern lädt zudem regelmässig zum «Senioren-Plausch» ein – mit musikalischer Unterhaltung und Zmittag. Am 7. November spielt die Appenzeller Ländler-Kapelle «Warth-Buebe» ab 11 Uhr (alle Infos dazu lesen Sie hier) – immer mit der nötigen Portion Appenzeller Schalk.
Alle Infos: kronberg.ch, eine Webcam gibts zudem hier. ÖV-Anreise: Zug bis Jakobsbad. Hinweis: Am 18. und 19. November 2024 bleiben alle Kronberg-Anlagen geschlossen, ebenso vom 3. März bis 4. April 2025.
Tipp 4: Wasserfallen BL
Der Baselbieter Hausberg, die Wasserfallen, eignet sich im Mittelland durch die kurze Anfahrt auch für einen Nachmittagsausflug. Die ganzjährig betriebene Gondelbahn führt bequem auf 1000 Meter. Dort ermöglicht ein dichtes Wegnetz sowohl einen kurzen Spaziergang als auch längere Wanderungen. Erwähnt sei hier die SchweizMobil-Wanderroute 470, die über Kreten rund um die Wasserfallen leitet und 3 Stunden und 20 Minuten dauert (alle Detailinfos gibts hier). Ob sich die Bergstation gerade über dem Nebel befindet, verrät hier eine Webcam. Die Sicht reicht bis über den Jura in den Schwarzwald – und zur anderen Seite auf die Alpen.
Alle Infos: region-wasserfallen.ch, ÖV-Anreise zur Talstation der Gondelbahn Reigoldswil-Wasserfallen: Bus ab Liestal bis Haltestelle «Reigoldswil Dorfplatz»
Tipp 5: Niederhorn BE
Auf dem Niesen waren viele schon. Aber auf dem Niederhorn? Dabei gibt es nur wenige Orte, an denen der Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau imposanter wäre. Und hinauf kommt man dank Standseilbahn und Gondelbahn auch ohne Schweiss. Diese fährt von der Bushaltestelle «Beatenbucht» zum 1963 Meter hohen Gipfel im Berner Oberland. Wandernde werden hier übrigens mit etwas Glück sogar einem Steinbock begegnen. Für Spazierende bietet der familienfreundliche, 600 Meter lange Rundweg entlang des Niederhorngrats dank Brücken und abfallender Felsen etwas Nervenkitzel.
Alle Infos: niederhorn.ch. Die Niederhornbahn verkehrt dieses Jahr noch bis am 1. Dezember, jeweils freitags bis sonntags. ÖV-Anreise zur Talstation: Bus bis «Beatenbucht»
Tipp 6: Lötschberg-Südrampe
Statt in die Höhe zu flüchten, lässt sich der Nebel an trüben Nebeltagen meist auch anders umgehen: mit einer Fahrt in den Kanton Wallis. Dort ist Nebel fast ein Fremdwort. Wunderbar, wenn man in Frutigen (oder Kandersteg, je nach Anreise) bei bedecktem Himmel in den Lötschbergtunnel fährt – und in Visp bei blauem Himmel wieder ausgespuckt wird. Und weils dann an den Hängen der Lötschberg-Südrampe besonders schön warm ist, sei hier der Wanderweg entlang der alten Zugstrecke ans Herz gelegt. Dank der Bahnstationen entlang der Route lässt er sich je nach Zeit und Ausdauer einfach kürzer oder länger (bis zu 26 km) halten.
Infos der BLS finden Sie hier. Alle Infos zur (kürzbaren) Etappe 4 des «Walliser Sonnenwegs» von Ausserberg nach Brig (5 Stunden) lesen Sie hier.
- Hier finden Sie einen weiteren Walliser Ausflugstipp: den Pfynwald
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