Im Tiefzinsumfeld bleibt die Anlageklasse trotz hohen Preisen attraktiv. Für private Investorinnen und Investoren gilt es aber speziell beim direkten Liegenschaftskauf einige Stolpersteine zu beachten.
Der Trend zeigt klar nach oben: Immer mehr private Anlegerinnen und Anleger kaufen Wohnobjekte, um diese zu vermieten. Bereits jede sechste Eigentumswohnung wird gar nicht für den Eigengebrauch erworben. Ähnlich wie grosse finanzkräftige Investoren suchen viele Leute mit ihrem ersparten Geld im aktuellen Tiefzinsumfeld nach einem sicheren Sachwert, der ansehnliche Mieterträge verspricht.
Wenn die Immobilien locken Doch aufgepasst, selbst mit den rekordtiefen Hypothekarzinsen wird nicht jede gekaufte und danach vermietete Wohnung zur Renditeperle. Es braucht Know-how und ein finanzielles Polster. Vorsicht ist auch angesichts der Corona- Pandemie angebracht. Es würde nicht überraschen, wenn mit den steigenden Arbeitslosenzahlen die Nachfrage nach Liegenschaften rückläufig verlaufen sollte.
Die Wahl von indirekten Anlageformen, wie Immobilienfonds oder börsenkotierten Immobiliengesellschaften, dürften für Privatanlegerinnen und -anleger mit weniger Risiken verbunden sein. Dank kontinuierlichen Ausschüttungen und Dividenden lag die jährliche Rendite in den letzten Jahren zwischen 3 und 6 Prozent. Verglichen mit den Null- oder Negativzinsen auf einem Sparkonto ist das eine attraktive Performance. Allerdings muss man mit den Kursschwankungen, bei Immobilienfonds etwas weniger stark als bei Immobilienaktien, umgehen können.
Immerhin besteht die Gewissheit, dass die Gelder breit diversifiziert sind. Das Anlagevermögen wird auf zahlreiche Liegenschaften in unterschiedliche Regionen verteilt. Dies im Gegensatz zum Kauf eines Einzelobjektes mit dem entsprechenden Klumpenrisiko. Bei indirekten Immobilienanlagen erfolgen die Objektauswahl, der Kauf und die Bewirtschaftung durch externe Fachleute. Zudem profitiert der Investor von kleineren Stückelungen und von der höheren Liquidität solcher Wertschriften im Vergleich zu Direktinvestitionen.
Immobilienfonds sind eine eigene Anlageklasse
Bei Fonds und Aktien handelt es sich um geschlossene Anlagegefässe mit einer festen Anzahl an ausstehenden Anteilscheinen oder Titeln. Innerhalb des gesamten Fonds-Universums bilden die Immobilienfonds eine eigene Anlageklasse. Entscheidend ist dabei, wie die Gelder investiert werden. Zu den klassischen Finanzinstrumenten gehören reine Investments in Wohnliegenschaften. Nebst dieser Hauptkategorie sind in der jüngeren Vergangenheit vermehrt auch Fonds mit einer kommerziellen Ausrichtung dazugekommen. Überdies gibt es neuere Vehikel, die sich auf die Mehrwertentwicklung in bestimmten Sektoren wie etwa der Hotellerie oder dem Detailhandel ausrichten. Das Timing spielt bei einer kurzen Haltedauer eine grosse Rolle. Mit einem längeren Anlagehorizont von sieben bis zehn Jahren gelten sowohl Immobilienfonds wie -aktien als solides Investment. Preiskorrekturen sind in einem leicht überhitzten Schweizer Immobilienmarkt speziell in den grossen Agglomerationen nicht auszuschliessen. Den grossen Korrekturbedarf gibt es aber erst, wenn die Zinswende kommt. Doch die liegt momentan in weiter Ferne.
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