Menschen über 50 sind die am schnellsten wachsende Nutzergruppe beim sozialen Netzwerk Facebook. Nur eine Modeströmung? Mitnichten. Auch Pro Senectute setzt in der Kommunikation verstärkt auf Social Media.
Soziale Medien wie Facebook, Youtube oder Instagram haben das Internet umgekrempelt. Früher reichte es, Informationen auf eine Website zu stellen. Die sozialen Medien haben hier zwei entscheidende Dimensionen hinzugefügt.
Durch Social Media ist einerseits ein Dialog zwischen Unternehmen und Kunden, aber auch unter den Nutzerinnen und Nutzern selber entstanden. Der digitale Mensch entscheidet heute mit, welcher Inhalt interessant ist. Wo früher eine Broschüre genügte, wollen Internet-Affine heute Erklärvideos sehen. Ob ein Sportkurs besucht wird, entscheidet nicht nur die Ausschreibung, auch die Bewertung durch eine Teilnehmerin oder ein Foto des Kursleiters spielen eine Rolle. Digitec, der grösste Onlinehändler der Schweiz, geht sogar so weit, Kundenempfehlungen als Werbung zu nutzen. Und in der Hotelbranche bucht kaum noch jemand ein Zimmer, das mehrfach schlecht bewertet wurde.
Andererseits können heute alle dank Smartphones selber Filme produzieren und hochladen. Dadurch hat sich auch die Art der Information geändert. Neben der durch Kundinnen und Kunden angereicherten Information ist die Unterhaltung – auf Neudeutsch «Infotainment» – mindestens ebenso wichtig.
Um den Dialog über Social Media zu führen, sind authentische Antworten und die Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der Follower (follow=folgen) unabdingbar. Die Kommunikation ist dadurch aufwändig. Jeder Beitrag bzw. Post, den unsere Follower auf dem Facebook–Account von Pro Senectute hochladen, sollte zeitnah beantwortet werden. Da kann ein Daumen nach oben schon sehr viel bewirken.
Ob wir es wollen oder nicht, die sozialen Medien prägen zu einem guten Teil unseren Alltag und unser Handeln. Als Vater von drei schulpflichtigen Söhnen erlebe ich dies hautnah. Meine Jungs finden Facebook uncool, weil alle es nutzen. Mein Ältester will zudem einem Weltkonzern wie Google keine Daten preisgeben. Sie nutzen Whatsapp, Snapchat oder Instagram, um mit Freunden zu chatten. Brauchen sie Informationen, dann holen sie diese auf der Videoplattform Youtube, ihr digitales «Lexikon» schlechthin.
Meine 80-jährige Tante geniesst es hingegen, ihre Schulkameradinnen über Facebook zu suchen. Als Bewegungsmuffel hilft ihr Youtube, ihre täglichen Gymnastikübungen zu absolvieren und fit zu bleiben.Was sich in unserer Familie abspielt, ist allgemeiner Trend. Wir sind zu hybriden Nutzerinnen und Nutzern geworden und bedienen uns der digitalen und realen Welt je nach Bedarf. Direkte menschliche Kontakte spielen nach wie vor eine grosse Rolle, allerdings mit neuen Inhalten. Meine Tante amüsiert sich über die Youtube-Links unseres Jüngsten. Und sie zeigt den Kids, dass man die Geräte ja auch mal abschalten kann. Auch diese Erfahrung schätzen meine Söhne immer wie mehr.
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