Das grosse Herz vereint sie 10 Jahre Prix Sana
Der Prix Sana zeichnet jährlich aussergewöhnliche Persönlichkeiten aus, die sich unermüdlich für andere, oft benachteiligte Menschen einsetzen. Die Zeitlupe stellt die diesjährigen Nominierten kurz vor.
Sie tun es freiwillig, sie tun es aus einem eigenen Antrieb heraus und sie tun es oft jahrzehntelang: Menschen, die mit dem Prix Sana ausgezeichnet werden, setzen sich mit einer unbezahlbaren Leidenschaft für andere ein. Sei es für ältere Menschen, für schutzbedürftige Kinder oder für Erwachsene mit einer Beeinträchtigung. Ihnen bietet die Fondation Sana jährlich eine öffentliche Plattform und anerkennt ihre Leistungen mit einem Preisgeld in der Höhe von total 30 000 Franken sowie einer Erinnerungstrophäe. Aufgrund der Corona-Pandemie fällt die Preislverleihung in diesem Jahr leider aus. Die Fondation Sana ist eine gemeinnützige Stiftung und Hauptaktionärin der Helsana-Gruppe.
10-Jahr-Jubiläum des Prix Sana
Der Prix Sana feiert dieses Jahr sein 10-Jahre Jubiläum. Insgesamt 29 Heldinnen und Helden wurden seither mit insgesamt 290 000 Franken geehrt. Die fünfköpfige Jury wird präsidiert von Prof. Dr. Martin Meuli, als neues Mitglied konnte dieses Jahr SRF-Moderatorin Sandra Studer gewonnen werden.
Falls Sie auch jemanden kennen, der für die Auszeichnung infrage kommt: Die Nominationen für den nächsten Prix Sana werden bereits entgegengenommen. Das Eingabeformular ist auf prix-sana.ch, per E-Mail an info@fondation-sana.ch oder telefonisch unter 031 368 15 83 erhältlich.
Die diesjährigen Heldinnen und Helden heissen Anne-Marie Struijk, Mireille Udriot sowie das Ehepaar Regina und Jean-Harry-Rolf Etzensperger. Sie wurden von ihrer Familie oder von jemandem aus ihrem Bekanntenkreis für den Preis nominiert. Die Zeitlupe stellt die diesjährigen Nominierten kurz vor:
Anne-Marie Struijk aus Vessy (GE)
Der Genferin ist es zu verdanken, dass seit 2011 in Chêne-Bougeries ein Haus mit Garten steht, in dem vier Menschen ihren letzten Lebensabschnitt verbringen dürfen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des «Maison de Tara» sind auf Palliativpflege angewiesen. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen, die von der Fondation La Maison de Tara ausgebildet wurden, kümmern sich um sie. Jährlich stossen 35 bis 45 neue «Bénévoles» dazu. Anne-Marie Struijk kann auf viele Berufsjahre in Alters- und Pflegeheimen in den USA und in der Schweiz zurückblicken. Die 71-Jährige war aber auch als Flüchtlingshelferin in Hongkong tätig. Am Anfang ihres Werdegangs als Philanthropin steht die (später zum Glück ausgestandene) schwere Erkrankung eines ihrer Kinder, die sie dazu bewegte, sich vermehrt in der Freiwilligenarbeit zu engagieren.
Mireille Udriot aus Choëx sur Monthey (VS)
Das Herz der Unterwalliserin schlägt für Kinder. So haben Mireille Udriot und ihr Mann nicht weniger als elf Kinder: drei leibliche und acht adoptierte, die alle eine Beeinträchtigung haben. Das erste eigene adoptierte Kind der 64-Jährigen kam mit Trisomie 21 zur Welt. Die gelernte Krankenpflegerin und Naturheilpraktikerin nahm im Verein «Emmanuel S.O.S. Adoption» seit dessen Gründung 1984 eine prägende Rolle ein – und half so mit, dass bis Ende 2019 84 Kinder mit einer Beeinträchtigung adoptiert worden sind. Wohlgemerkt ohne staatliche Unterstützung. Der Verein leitet heute mit den «Ateliers» eine Werkstatt für Menschen mit einer Beeinträchtigung sowie das von Chalet-Wohnheim «Anawim» mit acht Bewohnerinnen und Bewohnern. Das Chalet ist ein Geschenk des Ehepaars Udriot.
Regina und Jean-Harry-Rolf Etzensperger aus Watt (ZH)
«Sie haben nicht etwas weniger, sondern etwas mehr», sagt Jean-Harry-Rolf Etzensperger über Menschen mit einer Beeinträchtigung. Der 68-Jährige und seine Frau Regina Etzensperger setzen sich seit Jahrzehnten für Kinder ein: Mädchen und Buben aus sozial benachteiligten Familien sowie Kinder mit psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen. Sie habe auch diesen Kindern eine Familie ermöglichen wollen, sagt Regina Etzensperger. Deshalb nahm das Zürcher Ehepaar in seiner siebenköpfigen Familie temporär bis zu fünf weitere Kinder auf – oder nahm sie kurzerhand in die Ferien mit. Oft haben sie ihre eigenen Kinder dazu ermutigt. Regina und Jean-Harry-Rolf Etzensperger, beide unter anderem gelernte Sozialpädagogen, hatten sich in einem Heim kennengelernt. Sie wirkten lange im Gesundheits- und Sozialbereich, so Jean-Harry-Rolf Etzensperger etwa für die Stiftung Pigna und den Verband Curaviva, die 66-Jährige ihrerseits im Samariterverein.
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