Skilager in schwierigen Zeiten
Regelmässig erreichen uns Geschichten, Texte und Zuschriften unserer Leserinnen und Leser. Diese wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Heute: Erinnerungen an ein Skilager in Amden von Bernhard Ruf.
Ein Fotoalbum, vor vielen Jahren angelegt, weckte beim Durchblättern allerhand Erinnerungen. Die beiden beiliegenden – leider etwas «kleinen» –Aufnahmen entstanden vor bald achtzig Jahren am Schluss eines Skilagers in Amden. Ich bin nicht ausgerüstet, um Ihnen meine noch verbliebenen Erinnerungen auf elektronischem Weg zukommen zu lassen. Es kann sein, dass der verfasste Text trotzdem zu der neuen Rubrik «Post von …» passt.
Mit freundlichen Grüssen
Bernhard Ruf
Ein solcher Anlass war damals aussergewöhnlich, es herrschten ja schwierige Zeiten. Unser Lehrer für die naturkundlichen Fächer brauchte wahrscheinlich recht viel Mut, um vom 26. Dezember 1941 bis am 2. Januar 1942 ein mehrtägiges Skilager für Knaben zu organisieren. Das zu einer Zeit, in der die Rationierung der Lebensmittel galt. Jeder der zwölf Teilnehmer der Bezirksschule Rothrist (AG) musste einen Teil der Verpflegung – nach genauem Plan – mitbringen. Auch Rationierungs-marken waren wichtig. Wer damals für das Kochen und für eine ausgewogene Verpflegung sorgte, weiss ich nicht mehr.
Unsere Skiausrüstung – Holzskier ohne Kanten und ein paar Seehundfelle – gehörten der damaligen Zeit entsprechend dazu. Ich führte auch noch eine Alu-Ersatzspitze mit, welche am Ende der Lagerwoche noch zum Einsatz kam: bei meinem linken Ski!
Mangels Skilift (das gab es wohl zu der Zeit noch gar nicht) präparierten wir unsere «Abfahrts»-Piste immer wieder aufs Neue.
In Erinnerung geblieben ist auch, dass ich an den Spielabenden das Jassen kennengelernt habe. Am Schluss der Lagertage in der Jugendherberge Amden entstand noch die Aufnahme der aufgereihten zwölf Knaben mit beachtenswerten Tenüs, im Hintergrund die Kirche von Amden.
Ja, nun frage ich mich, wer wohl von den Teilnehmer-Jahrgängen 1926 und 1927 noch lebt.
Liebe Leserinnen, liebe Leser
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