Frauen sollten zu sich schauen
Auch wenn ihn die einen schlimmer finden als den Gang zum Zahnarzt: Der gynäkologische Untersuch dient der allgemeinen Gesundheit. Und dies bis ins fortgeschrittene Alter.
Viele Frauen gehen nach der Menopause nicht mehr regelmässig zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Ist das ein Fehler?
Ich würde nicht von einem Fehler sprechen. Keine Vorsorge zu betreiben, ist eher Unachtsamkeit sich und seinem Körper gegenüber. Der Besuch bei der Frauenärztin gliedert sich in mehrere Abschnitte. Im Gespräch gibt es Raum für Fragen zur Menopause, Sexualität, Blasen- und Darmbeschwerden. Weiter wird die Frau über Darm- und Knochenvorsorge (Osteoporose) informiert. Erst danach erfolgt die Untersuchung wie der Krebsabstrich am Gebärmutterhals, die Kontrolle von Gebärmutter und Eierstöcken sowie der Brust. Gerade für Frauen nach der Menopause sind diese Informationen wichtig. Ich rate meinen Patientinnen, beim Arztbesuch einen Rhythmus von zwei bis drei Jahren einzuhalten, und zwar auch noch mit siebzig oder achtzig.
Erübrigen sich gewisse Untersuchungen nach der fruchtbaren Zeit oder wenn die Gebärmutter bereits entfernt wurde?
Der PAP-Abstrich erfolgt bis zum siebzigsten Geburtstag, sofern er früher keine höhergradige Zellveränderung aufgewiesen hat. Bei Frauen, die keine Gebärmutter mehr haben und keine Risikofaktoren zeigen, entfällt er schon vorher. Auch das Mammografie-Screening wird in einigen Kantonen von fünfzig bis siebzig Jahren empfohlen und dort von der Grundversicherung bezahlt. Diese Untersuchung wird später individuell verordnet.
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