Keine einfache Entscheidung
Je älter ich werde, desto öfter muss ich von lieben, mir nahestehenden Menschen Abschied nehmen. Nicht bei allen, die ich verloren habe, war der Tod eine Fügung des Schicksals. Bei einigen ging ein bewusster medizinischer Entscheid voraus, den die Betroffenen entweder selber oder enge Angehörige für sie gefällt haben.
Auch Beat Aepli-Lehner wollte seinen Lebensweg selbstbestimmt zu Ende gehen. Der 91-Jährige, der an unerträglichen Schmerzen litt, beschloss, seinen Tod mittels Sterbefasten zu beschleunigen, und verzichtete deshalb von einem Tag auf den anderen vollständig auf das Essen und Trinken.
Zeitlupe-Redaktorin Usch Vollenwyder durfte ihn und seine Familie in den letzten Tagen vor seinem Ableben begleiten. In ihrem berührenden Schwerpunkt beschreibt sie, weshalb Beat Aepli sich für das Sterbefasten entschied und was dies für seine Angehörigen, aber auch für die Spitex bedeutete. Dass der «Freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit» (FVNF) gut organisiert werden muss, erklärt Pflegewissenschaftler André Fringer im dazugehörigen Interview. Denn es braucht dafür nicht nur den starken Willen des Sterbefastenden, sondern auch unterstützende Familienangehörige und Freunde sowie palliative Pflege.
Auch das Leben kommt in dieser Zeitlupe-Ausgabe aber nicht zu kurz. So begegnen Sie im grossen Interview dem Zürcher Kabarettisten und Schauspieler Beat Schlatter und in der Rubrik «Das waren noch Zeiten … » erinnert sich Peter Wiedmer, wie er in seiner Jugend auf einem Säuli geritten ist. Auf der Leserreise verbinden wir überdies geruhsames Eisenbahnfahren mit attraktiven Stadtaufenthalten: Die siebentägige Sonderzugfahrt im Suisse Train Bleu führt über die Arlbergstrecke nach Klagenfurt und weiter über den Semmering nach Wien. Zusteigen lohnt sich!
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