Leben mit einer Sucht
Zwischen 1986 und 1992 erlangte der Zürcher Platzspitz wegen seiner offenen Drogenszene weltweit traurige Berühmtheit. Täglich deckten sich im sogenannten «Needle Park» gut 2000 Süchtige aus der ganzen Schweiz und dem Ausland mit «Stoff» ein und konsumierten diesen meist vor Ort. Auch aus dem Glarnerland, wo ich aufgewachsen bin, verkehrten damals einige Gleichaltrige am Platzspitz. Leider überlebten nicht alle von ihnen – zwei ehemalige Schulkollegen starben mit knapp 26 Jahren an einer Überdosis Heroin.
Seither sind mehr als drei Jahrzehnte vergangen und ein Teil dieser Menschen mit Suchterkrankungen ist mittlerweile alt und gebrechlich geworden. Weil sich diese Langzeitkonsumentinnen und -konsumenten in kein reguläres Altersheim integrieren lassen, wurden für sie verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote geschaffen. Eines davon ist das Haus Harmonie in Langenbruck BL. In ihrer einfühlsamen Reportage zeigt Zeitlupe-Redaktorin Claudia Senn, wie langjährige Drogenabhängige dort ein letztes Zuhause gefunden haben.
Süchtig war in jungen Jahren auch Dieter Meier: süchtig nach Poker. Der Zürcher Konzept-Künstler, Sänger und Musiker, der mit Klangtüftler Boris Blank und der Techno–Band Yello seit über 40 Jahren internationale Erfolge feiert, schildert Zeitlupe-Redaktor Marc Bodmer, weshalb er dem Kartenspiel verfallen war und wie er zur Kunst fand. Der 78-Jährige erzählt auch, wieso er und Boris Blank immer noch grossen Spass miteinander haben, warum er sich der Herstellung von Schokolade widmet und was er vom Jenseits erwartet.
Im Spätsommer ins goldene Licht des Oberengadins eintauchen und auf Ausflügen das Bergell und das Fextal kennenlernen? Das bietet die Zeitlupe–Leserreise, die nach Sils Maria führt. Das abwechslungsreiche Programm ist auf Wanderer, Geniesserinnen und Kulturinteressierte gleichermassen zugeschnitten.
ZU BESUCH BEI VIER GENERATIONEN
Pro Senectute hat einen Podcast über Leben und Wohnen realisiert. In Folge 1 von «Wie läbsch?» erzählte ein Stadtzürcher aus seiner Hochhauswohnung. Folge 2 handelt von einer sechsköpfigen Familie, die auf einer Passhöhe lebt: inklusive Restaurant, Skilift und Kapelle, aber ohne Nachbarn. Die vier Generationen fühlen sich wohl «da obä».
«Wie läbsch?», zu hören auf prosenectute.ch/podcast oder auch auf Spotify. Folge 3 ab 13. April.