Papa Moll wird 70
Seinen Eierkopf mit den paar Haaren kennen alle: Papa Moll ist jedoch alles andere als ein Superman(n). Jetzt feiert er Jubiläum.
Im September 1952 erschien der erste Comic mit Papa Moll in der Jugendzeitschrift Junior, die bis heute gratis in Drogerien aufliegt. Schöpferin der Familie, zu der neben dem tollpatschigen Vater auch Mama Moll, die Kinder Fritz, Willy und Evi sowie Dackel Tschips gehören, war die 2001 verstorbene Badenerin Edith Oppenheim-Jonas. Die damalige Nebelspalter-Karikaturistin sollte im Auftrag von Pro Juventute eine Schweizer Alternative zu den amerikanischen Comic-Figuren Donald Duck oder Mickey Mouse erschaffen.
Der Erfolg war so gross, dass in der Folge zuerst im Hug- und seit 1974 im Globi-Verlag eigene Bildbände entstanden, die sich auf der ganzen Welt über 1.6 Millionen Mal verkauften. 2014 erschienen die Bände 1 bis 25 auf Chinesisch. Heute gehört der Globi-Verlag zu Orell Füessli.
Von der eigenen Familie inspiriert
Parallel zu den Büchern erschien Papa Moll auch als Hörspiel. 2017 schaffte es die Familie sogar ins Kino mit Stefan Kurt in der Titelrolle in «Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes». Soeben ist der 35. Band erschienen: «Papa Moll reist durch die Schweiz». Viele Geschichten seien durch die eigene Familie inspiriert worden, sagte Sohn Roy Oppenheim bei der Präsentation.
Nach dem Tod seiner Schöpferin 2001 übernahmen andere Zeichner:innen und die Geschichten gingen mit der Zeit: Evi trägt heute Jeans statt Röckchen und Mama Moll steht nicht mehr den ganzen Tag in der Küche. Nur Papa Moll ist immer noch ganz der Alte, der meist nur das Beste will, was aber selten gutgeht. Die kurzen Geschichten aus dem Familienalltag sind zeitlos, sodass sich viele darin wiedererkennen.
Seit 2011 setzt die Gemeinde Bad Zurzach Papa Moll erfolgreich als Werbefigur ein. Jedes Jahr findet im dortigen Papa-Moll-Land ein Papa-Moll-Fest statt. Es gibt einen Papa-Moll-Rätselweg, Papa-Moll-Minigolf und einen Papa-Moll-Spielplatz. Auch im Thermalbad sitzt eine Papa-Moll-Figur in gepunkteter Badehose beim Kinderbecken.
Zum Jubiläum präsentiert die Galerie Mauritiushof in Bad Zurzach noch bis am 2. Oktober erstmals unveröffentlichte Dokumente und Bilder der Papa-Moll-Schöpferin Edith Oppenheim-Jonas. Dazu werden Vorstufen der Erfolgsgeschichte gezeigt, die in den Jahren 1950 bis 1952 entstanden, sowie Karikaturen der Künstlerin.