Altersarmut in der Schweiz
In der reichen Schweiz gelten 46’000 Seniorinnen und Senioren als «ausweglos arm». Dies zeigt eine neue Studie von Pro Senectute Schweiz.
Die Schweiz hat eines der weltweit besten Altersvorsorgesysteme. Das Drei-Säulen-System schafft für 86 Prozent der Rentnerinnen und Rentner finanzielle Sicherheit. 295’000 Seniorinnen und Senioren leben jedoch an der Armutsgrenze. 46’000 von ihnen sind nicht in der Lage, ihr kleines Einkommen mittels Vermögen zu kompensieren und gelten als «ausweglos arm».
Diese Zahlen förderte der Altersmonitor von Pro Senectute Schweiz zutage. Es handelt sich dabei um eine repräsentative Befragung der Bevölkerung über 55 Jahren zu verschiedenen altersrelevanten Themen in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und der Universität Genf.
Die Studie untersuchte auch die Gründe und Risikofaktoren für Altersarmut. Betroffen sind vor allem Frauen, ausländische Staatsangehörige und Personen ohne höhere Ausbildung. Menschen auf dem Land sind eher gefährdet als die ältere Bevölkerung in den Städten. Treffen mehrere Risikofaktoren zusammen, wird ihr jeweiliger Einfluss verstärkt.
Der Altersmonitor zeigte auch grosse kantonale Unterschiede. So sind etwa im Tessin fünf Mal mehr Menschen von Altersarmut betroffen als in Basel-Stadt. Die Gründe dafür sollen noch genauer erforscht werden.