Vorausplanung schafft Zuversicht
13 Organisationen führen im Raum Basel vom 14. bis 20. November 2022 zum zweiten Mal eine Palliativ-Woche durch. Sterben, Tod und der Umgang damit sind nach wie vor Tabus.
Werde ich Angst, Atemnot oder Schmerzen verspüren? Kann ich meine Würde bewahren? Wer steht mir bei und umsorgt mich? Kann ich zuhause bleiben? Das Sterben konfrontiert einen mit vielen Fragen. Aber kaum jemand spricht darüber, obwohl Studien zeigen, dass neunzig Prozent aller Menschen mit ihren Angehörigen, ihrem Arzt oder ihrer Ärztin über das reden möchten, was zählt, wenn es ernst wird. Das Motto der zweiten Palliativ-Woche lautet deshalb: Vorausplanung schafft Zuversicht. Die Woche in der Region Basel ist eine gute Gelegenheit, erste Schritte zu wagen.
Besonders wichtig ist für Menschen mit lebensbedrohender Diagnose eine umfassende Umsorgung. Denn sie leben manchmal noch ein paar Tage, oft aber auch Wochen, Monate oder gar Jahre. Palliativ Care soll gemäss Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO die Lebensqualität von Patient:innen und ihren Angehörigen verbessern, wenn eine lebensbedrohliche Krankheit vorliegt. Sie erreicht dies, indem sie Schmerzen und weitere körperliche, soziale und spirituelle Probleme frühzeitig erkennt und angemessen behandelt.
Palliative Care bedeutet ummantelnd, bergend, einhüllend. Palliative Care erachtet das Sterben als normalen Prozess. Palliative Care will den Tod weder beschleunigen noch verzögern, sondern die Patient:innen und ihre Angehörigen mit ihren Bedürfnissen unterstützen und begleiten. Schmerzen und weitere belastende Beschwerden werden gelindert. Palliative Care, schreiben die Organisator:innen, sei also keine Sterbehilfe, sondern vielmehr Lebenshilfe für Körper, Geist und Seele bis zum Tod.
Während der Palliativ-Woche’22, deren Trägerschaft 13 Organisationen angehören, finden im Raum Basel zahlreiche Anlässe zum Thema statt – eine gute Gelegenheit, sich dem Tabu-Thema anzunähern.
2022 ist die zweite Woche in einem Fünfjahreszyklus mit folgenden Themen:
- 2021: Lebensqualität bis zuletzt
- 2022: Vorausplanung schafft Zuversicht
- 2023: Gemeinsam statt einsam
- 2024: Palliative Care: wie, wann und wo?