Das Coronavirus stellt alle vor grosse Herausforderungen. Im Fokus stand zu Beginn vor allem die Sicherstellung der Grundversorgung aller. Dies wird zentral bleiben.
In den ersten ereignisreichen Wochen des Lockdowns galt es zunächst, die vulnerablen Bevölkerungsgruppen zu schützen und die wichtigen Hygieneregeln und Verhaltensempfehlungen des Bundes in die breite Bevölkerung zu tragen. So leisteten die 24 kantonalen und interkantonalen Pro-Senectute-Organisationen einen Kraftakt, um Menschen den schwierigen Alltag innerhalb der eigenen vier Wände zu erleichtern.
Eine Herausforderung war es, die Versorgung mit Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs sicherzustellen. Viele Seniorinnen und Senioren versuchten dies über die gängigen Online-Shops wie coop@home oder LeShop. Leider wurden sie mit Wartezeiten von teils mehr als zwei Wochen konfrontiert und waren gezwungen, selbst Geschäfte aufzusuchen und sich dem Risiko einer Ansteckung auszusetzen. Dies musste unter allen Umständen verhindert werden.
Innert kürzester Zeit entstanden diverse Hilfsangebote, die von grosser Solidarität zeugen (siehe Box): Dazu gehört der Einkaufs- und kostenlose Lieferservice «Amigos», der von Pro Senectute und der Migros ausschliesslich für Menschen ins Leben gerufen wurde, die besonders vor dem Coronavirus zu schützen sind. Das Prinzip ist einfach: Menschen, die zum eigenen Schutz zu Hause bleiben und nicht mehr selber einkaufen sollten, können auf amigos.ch ihren Einkauf tätigen und bezahlen. Eine Person, die sich gesund und in der Lage fühlt zu helfen, kann den Einkauf freiwillig via «Amigos»-App auf dem Handy annehmen, ausführen und ihn der Bestellerin oder dem Besteller – ohne direkten Kontakt – vor die Türe bringen. Der Erfolg ist überwältigend:
Rund 98% der besiedelten Gebiete der Schweiz können beliefert werden.
Aktuell stehen über 22 000 freiwillige Bringerinnen und Bringer bereit, um Bestellungen auszuliefern.
99% der Bestellungen konnten erfolgreich ausgeliefert werden.
Bis heute wurden über 30 000 Bestellungen geliefert.
Die gegenseitige Bewertung zwischen Bringer und Besteller ist sehr gut (4,96 = 5 Sterne).
Diese grosse Zufriedenheit von allen Beteiligten äussert sich auch darin, dass praktisch alle Bestellerinnen und Besteller ein Trinkgeld geben. Da nun der Bund kontinuierlich die Massnahmen lockert, ist und wird es zentral sein, durchzuhalten und die Hilfsangebote in den nächsten Wochen, vielleicht sogar Monaten weiterhin in Anspruch zu nehmen. Denn das Risiko einer Ansteckung ist nicht gebannt und nach wie vor gross – der Wille, sich gegenseitig zu helfen, aber auch.
Gemeinsam stärker – besonders jetzt
In Zeiten, in denen es Abstand zu halten gilt, ist es wertvoll, Kontakte auf Distanz pflegen zu können. Pro Senectute reaktivierte hierfür das Konzept der Telefonketten. Mehr über die Telefonketten finden Sie auf prosenectute.ch
Nebst den regulären Dienstleistungen der Pro-Senectute-Organisationen entstanden explizit für die Corona-Ausnahmesituation neue Hilfsangebote – vom erweiterten Mahlzeitendienst bis zu Mitmachsendungen im Fernsehen mit Fitnessübungen in der Wohnung. Auch Pro-Senectute-Infoline hilft unter 058 591 15 15 bei Fragen weiter. Auf der Pro-Senectute-Website finden sich Tipps für Abwechslung im derzeit eingeschränkten Alltag: prosenectute.ch
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