Die Coronavirus-Pandemie stellt Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vor eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit. Verändert sie den Generationendialog und hat sie somit einen Einfluss auf den Generationenfrieden?
Die auf Bundesebene verordneten Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus stellen das gesellschaftliche Miteinander auf eine Bewährungsprobe. Sind die Massnahmen zum Schutz des Gesundheitssystems und der besonders gefährdeten Personen, zu denen vorwiegend ältere Menschen zählen, gerechtfertigt? Darf ich mich als Seniorin oder Senior noch draussen zeigen oder werde ich komisch angeschaut? Tragen die Jungen alleine den wirtschaftlichen Schaden?
All diese Fragen drängen in den Hintergrund, was unsere Gesellschaft eigentlich ausmacht: ein funktionierendes Miteinander aller Generationen. So sind in schwierigen Zeiten gegenseitiges Verständnis, Wertschätzung und Solidarität wichtiger denn je. Drohen die einschränkungsreichen Lockdown- Wochen den Generationenvertrag jedoch nachhaltig in Schieflage zu bringen? Dies wollte Pro Senectute Schweiz mit einer repräsentativen Umfrage herausspüren. Dafür wurden im Mai mehr als 1000 Personen im Alter ab 50 Jahren befragt.
Die Befragung hat gezeigt, dass der Generationendialog während der Pandemie gut funktionierte und sogar an Stärke gewonnen hat. So erhielten vier von zehn Menschen im Alter über 50 Jahren während der Coronakrise Unterstützung – meist von Familienangehörigen, oft auch von Nachbarschaftsinitiativen, aus dem Freundeskreis oder von Organisationen. Seniorinnen und Senioren im Alter über 70 Jahren konnten sich in 72 Prozent der Fälle auf Hilfe verlassen. Die nachbarschaftliche Solidarität war vor allem in ländlichen Regionen und mit allein wohnenden Personen besonders ausgeprägt.
Entsprechend meldeten knapp drei Viertel der Befragten, dass sich ihr Bild der jüngeren Generationen während der letzten Wochen verbessert habe. Gut die Hälfte (53 Prozent) ist der Ansicht, dass sich die Coronakrise (sehr) positiv auf die Beziehung zwischen jüngeren und älteren Menschen auswirkt. Dass sich die Beziehung zwischen jüngeren und älteren Menschen unabhängig von der Coronakrise positiv verändert, glauben jedoch nur noch 46 Prozent der Befragten.
An diesem Punkt setzt Pro Senectute an. Mit einer national sichtbaren Informationskampagne soll dem Generationendialog in diesen aussergewöhnlichen und schwierigen Tagen die gebührende Aufmerksamkeit ermöglicht werden. In einem Fernsehspot wird thematisiert, welch wichtige Dienste ältere Menschen für eine funktionierende Gesellschaft leisten – von der Kinderbetreuung über das Einbringen von Wissen bis hin zur Gartenarbeit für Nachbarn. Oder einfach, indem sie mit kleinen Aufmerksamkeiten Freude in den Alltag aller bringen. ❋
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