Diese Dickhäuterin gilt als Schlankmacherin. Und sie ist die grösste aller Zitrusfrüchte: Bis zu zwei Kilogramm kann sie auf die Waage bringen.
Text: Gaby Labhart
Kreuzungen waren bei Zitrusfrüchte seit je gang und gäbe. So sind Süss- wie Bitterorangen das Resultat der ersten Kreuzung von Mandarine und Pampelmuse. Die Grapefruit vereint das Erbgut der Orange und der dickschaligen Pampelmuse. Im Handel gibt es Grapefruits mit gelbem oder rotem Fruchtfleisch. Je röter sie sind, desto süsser (das sieht man allerdings leider erst, wenn sie geschält sind). Es gehören natürlich auch noch Bergamotte, Limette, Zitrone und noch ein paar andere zum Verein, aber jetzt geht es um die Pomelo. (Mit Betonung auf dem e.)
Sie ist ein Kreuzungsprodukt, dessen Pampelmusen-Erbanteil grösser ist als jener der Grapefruit. Weshalb die Süsse der Pampelmuse bedeutender ist als das Herbe der Grapefruits. Pomelos wiegen von fünfhundert Gramm bis ausnahmsweise zwei Kilo (!) und wurden immer wieder in verschiedenen Weltgegenden gezüchtet. So auch in Israel, von wo Mitte der 1970er-Jahre erste Exemplare in unsere Breiten gelangten. Es dauerte dann noch einige Jahrzehnte, bis die Pomelo richtig bekannt wurde. Mittlerweile kommen Früchte aus Israel, China, den südostasiatischen Ländern und Südafrika zu uns.
Etwa die Hälfte des Gewichts der Pomelo macht die Schale aus. Die übrigens erstaunlich leicht abgelöst werden kann. Wie bei einer Orange: oberes Ende abschneiden, Schale mit einem scharfen Messer vierteln und die Viertel abschälen. Das Weisse unter der Schale ist dicker als bei der Orange und ebenso etwas bitter. Es kann abgelöst werden. Wen es nicht stört: Es enthält sehr viel Vitamin C.
Ihr Vitamin-C-Gehalt schlägt auch die Zitrone
Nun gut, auch der Rest der Frucht ist nicht von schlechten Eltern: Pomelos bieten mit etwa 61 Milligramm je hundert Gramm Fruchtfleisch mehr Vitamin C an als Zitronen. Das freut das Immunsystem. Die Pomelo gilt auch als Schlankmacher – neben Zitronen, Limetten und Grapefruits ist sie die zuckerärmste Zitrusfrucht. Und der in der Frucht enthaltene Ballaststoff Pektin sorgt nicht nur für gute und nachhaltige Sättigung, er wirkt auch wie ein natürlicher Appetitzügler, der zudem die Verdauung unterstützt.
Die Pomelo kann dabei helfen, dass Körperfett schneller verbrannt wird. Das liegt an einem Bitterstoff namens Naringin (den auch Vater Pampelmuse und Mutter Grapefruit enthalten). Es beeinflusst bestimmte Eiweisse so, dass die Leber wacker Fettsäuren abbaut. Dieses Naringin, das im Körper zu Naringenin umgewandelt wird, kann indes auch Enzyme hemmen, die in der Leber zuständig für den Abbau von Medikamenten sind. Wenn Sie also eine «Pomelokur» beabsichtigen, sprechen Sie vorher noch mit Ihrem Arzt.
Auch Ottolenghi mag die Frucht
In Thailand, wo Pomelos an jeder Ecke angeboten werden, werden sie gerne mit Chili als Salat gegessen. Auch der weltberühmte Yotam Ottolenghi, der israelisch-britische Koch der Stunde, mariniert Pomelos in einem Reisessig-Sternanis-Zimt-Sud, würzt mit viel Chili und Ingwer oder röstet Rosenkohl und macht dazu ein süss-würziges Dressing mit Minze und Koriander. Mitten im Winter ist das eine grossartige Vorspeise, die Sonne und mediterranes Lebensgefühl auf den Teller und in die Seele zaubert.
Der Kauf einer Pomelo ist ein Lotteriespiel. Von aussen sieht man ihr nicht an, ob sie saftig ist. Schlichter Tipp: Greifen Sie am besten immer zur schwersten in der Auslage. Denn die enthält das saftigere Fruchtfleisch. ❋
1 Beutel Sprossen à 25 g, z. B. Rettich, Radieschen oder Basilikum
1. Filet in etwas Öl bei kleiner bis mittlerer Hitze ca. 12 Minuten rundum durchbraten. Senf, Sojasauce und etwas Öl mischen. Filet während des Bratens mit Marinade bestreichen. Fleisch in Alufolie wickeln und 10 Minuten ruhen lassen.
2. Pomelo mitsamt weisser Haut schälen. Pomelofilets aus den Trennhäuten schneiden. Saft dabei auffangen und in eine Schüssel geben. Restliches Öl und nach Belieben Fischsauce beigeben. Ingwer und Chili sehr fein schneiden. Minze grob hacken. Alles mit der Sauce mischen. Zwiebel in feine Ringe schneiden. Lattich in Blätter teilen. Auf einer Platte verteilen. Pomelosalat darauf anrichten. Schweinsfilet in feine Tranchen schneiden und darauflegen. Zwiebelringe und Sprossen darüberstreuen.
Gewusst wie: Die Salatsauce darf recht scharf sein, die Säure der Pomelo neutralisiert die Schärfe etwas.
Zubereitung: ca. 40 Minuten
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