Peperoni belegt Platz drei in der Schweizer Gemüse–Hitliste. Zu Recht: Sie liefert mehr Vitamin C als Orangen. Und als Einzige auch Vitamin P.
Text: Anita Lehmeier
Wenn wir von Peperonireden, dann meinen wir die faustgrossen, saftig-knackigen Gemüseschoten, die botanisch gesehen eigentlich Beeren sind. Unsere deutschen Nachbarn sagen dazu Paprika, was bei uns wiederum das ungarische Nationalgewürz bezeichnet. Bestellt man in den USA eine Pizza Peperoni, dann wird sie mit scharfer Salami serviert. Peperoni ist dort ein Synonym für die scharfe, italienische Dauerwurst. Apropos scharf: Die kleinen, höllisch scharfen Verwandten der Peperoni nennen wir Chili. Den Namen der beliebten Gemüsepeperoni haben wir hierzulande in den Fünfzigerjahren von den italienischen Einwanderern übernommen, ebenso die Wertschätzung. Zuvor war die Peperoni bei uns wenig bekannt.
Einem Italiener ist es auch zu verdanken, dass wir überhaupt in den Genuss dieses Gemüses kommen. Es war der Genueser Christoph Kolumbus, der es aus der Neuen Welt nach Hause gebracht hat. Wie so viele andere Pflanzen, die unseren Speiseplan bereichern: Tomaten, Kartoffeln, Mais, Bohnen oder Zucchini. Mit der ersten Globalisierungswelle, die die europäischen Eroberer ausgelöst hatten, kam im frühen 16. Jahrhundert auch die Urform der Chili-Pflanze nach Europa, ihr lateinischer Name lautet Capiscum annuum.
Zur jetzigen Grösse und Milde im Geschmack kam die Peperoni durch jahrhundertelange Zucht. Im Gemüseregal finden wir sie in Grün, Gelb, Orange und Rot, wobei jede grün angefangen hat. Die Farbe ändert sich erst mit dem Reifegrad. Im Laufe der Zeit bilden sich die roten Farbstoffe, auch das Aroma verändert sich. Es wird immer milder und süsser. Weil grüne Früchte jünger sind, sind sie auch billiger – die Produzenten mussten sich weniger lang darum kümmern. Der Grossteil unserer Peperoni stammt aus Spanien und Holland. Die wärmeliebenden Pflanzen gedeihen dort in Treibhäusern. Nur zwei Prozent unseres Bedarfs – jährlich rund 45 000 Tonnen oder 5,5 Kilo pro Kopf – haben Schweizer Wurzeln. Anders als bei Tomaten wird die Inlandproduktion nicht mit Zöllen geschützt, der Anbau lohnt sich für die Bäuerinnen und Bauern nicht.
Obwohl also an jeder Peperoni Diesel und CO2 hängen, gibt es doch gute Gründe für ihren Verzehr: Keine andere Frucht, kein anderes Gemüse liefert mehr Vitamin C, das positiv aufs Immunsystem und den Stoffwechsel wirkt und die Aufnahme von Eisen im Blut unterstützt. Ein kleines Exemplar deckt bereits unseren Tagesbedarf. Als einziges Gemüse versorgen uns Peperoni ausserdem mit Vitamin P, das den Kreislauf ankurbelt. Sie haben kein Fett, kaum Kohlenhydrate und Kalorien, dafür aber Nahrungsfasern, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die unserer Verdauung Beine machen. Und der Diät-Snack schmeckt roh, gebraten, gedünstet, gekocht, gefüllt oder eingelegt einfach köstlich.
Zucchetti, Peperoni und Zwiebel im heissen Öl ca. 4 Minuten andämpfen. Knoblauch, Ingwer, Peperoncino und Currypaste dazugeben, kurz mitdämpfen. Mit Bouillon ablöschen, Kokosmilch beigeben, bei kleiner Hitze zugedeckt ca. 10 Minuten köcheln, würzen. Curry mit Koriander und Limettenschnitzen anrichten.
ZUBEREITEN: ca. 30 Minuten ZIEHEN LASSEN: ca. 30 Minuten BACKEN: ca. 25 Minuten
Für eine ofenfeste Form von ca. 22 × 14 cm
ZUTATEN
Wenig Butter für die Form
Gerstensalat
40 g Rollgerste
1 EL Kräuteressig
1⁄2 EL Zitronensaft
2 EL Rapsöl
1⁄2 Bundzwiebel, fein gehackt
1⁄2 Bund Petersilie, fein geschnitten
1⁄4 Salatgurke, gerüstet, in Würfeln Salz, Pfeffer
GefülltePeperoni
125 g Ricotta
25 g Sbrinz AOP, gerieben
1⁄2 EL Thymianblättchen
1⁄2 kleine Knoblauchzehe, gepresst Salz, Cayennepfeffer
2 kleine längliche Peperoni,
z. B. Ramiro-Peperoni
ZUBEREITUNG
Gerstensalat Gerste in siedendem Salzwasser 15–20 Minuten weich kochen, abgiessen, abtropfen lassen. Essig, Zitronensaft und Öl verrühren. Gerste und die restlichen Zutaten beifügen, zugedeckt 30 Minuten ziehen lassen.
Gefüllte Peperoni Ricotta mit allen Zutaten bis und mit Cayennepfeffer verrühren. Von den Peperoni längs je einen ca. 1 cm breiten Keil herausschneiden. Fruchtsamen und weisse Häutchen entfernen. Keile in Würfelchen schneiden, unter den Gerstensalat mischen. Ricotta-Masse in die Peperoni füllen, in die vorbereitete Form legen.
Backen
In der Mitte des auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) vorgeheizten Ofens 20–25 Minuten backen. Gerstensalat auf Teller verteilen, Peperoni darauf anrichten.
1 Salsiccia Ticinese, ca. 450 g, schräg in ca. 2,5 cm langen Stücken
2 EL Olivenöl
je 2 rote und gelbe Peperoni, gerüstet, in Stücken
1 Zwiebel, in feinen Streifen
1 Knoblauchzehe, gepresst
1 EL Tomatenpüree
je 4 Thymian- und Rosmarinzweige
Salz, Pfeffer
1 dl Wasser
1 Dose weisse Soisson-Bohnen, ca. 400 g, kalt abgespült, abgetropft
Salz, Pfeffer
ZUBEREITUNG
Salsiccia in wenig heissem Öl rundum 3–5 Minuten anbraten, herausnehmen. Restliches Öl in derselben Pfanne erhitzen. Peperoni 5 Minuten unter Rühren kräftig anbraten. Zwiebel und Knoblauch kurz mit- braten. Tomatenpüree und Kräuter beifügen, würzen. Wasser dazugiessen, aufkochen. Peperonata bei kleiner Hitze 15–20 Minuten köcheln. Bohnen daruntermischen, Salsiccia wieder beifügen, würzen, heiss werden lassen.
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