Glas, Karton oder Plastik? Eine allgemein-gültige Antwort gibt es nicht. Doch die Frage ist ohnehin weniger wichtig, als viele meinen.
Spontan würde man meinen, die beste Verpackung sei gar keine. Aber das ist zu kurz gedacht. Verpackungen wurden ja nicht zum Spass der Hersteller erfunden (und auch nicht zum Ärger der Kunden). Vielmehr haben sie einen durchaus ökologischen Zweck: das Produkt zu schützen. Natürlich gibt es überflüssige oder überdimensionierte Verpackungen. Grundsätzlich aber gilt: gute Sache.
Dies stimmt für die Kartonschachtel des Laptops genauso wie für die Plastikfolie des Biogemüses. In beiden Fällen ginge die Ware ohne Verpackung schlicht häufiger kaputt. Und so haben denn Studien gezeigt, dass Gurken mit Plastikhülle umweltfreundlicher sind als unverpackte. Denn die Umweltbelastung durch Food Waste ist gravierender als der Aufwand zur Herstellung des Plastiks.
Nicht nur das Material ist wichtig
Trotzdem ist es sinnvoll, sich über die Art einer Verpackung Gedanken zu machen. Die Aversion vieler Kundinnen und Kunden gegen Plastik hat dazu geführt, dass die Lebensmittelproduzenten ihre Ware vermehrt in Papier und Karton verpacken. Was keineswegs ein Fortschritt ist. Denn das verwendete Papier und der Karton sind oft verschmutzt oder beschichtet und für das Recycling kaum zu gebrauchen.
Man achte daher nicht zu sehr auf das Material: Entscheidend sind bei der Verpackung vielmehr Gewicht und Wiederverwertbarkeit. So sind etwa PET und Alu für Getränke durchaus eine gute Wahl. Für Milch und Fruchtsäfte ist auch Tetrapak in Ordnung – insbesondere, wenn ein Recycling-Angebot zur Verfügung steht. Auch Mehrweg-Glasflaschen schneiden nicht schlecht ab, solange man sie nicht zu weit transportiert. Dringend abzuraten ist hingegen von Einwegglas. Für Bier greife man am besten zur Dose.
Weniger konsumieren
Ganz allgemein wälzen wir aber zu viele Gedanken über Verpackungen. Denn fast immer machen sie nur ein bis zehn Prozent des Umweltfussabdrucks eines Produkts aus. Mit anderen Worten: Den allergrössten Anteil am Problem hat nicht die Verpackung, sondern die Ware selbst. Wer wirklich etwas für die Umwelt tun will, meidet daher nicht Verpackungen – sondern konsumiert weniger.
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