Das gewohnte Umfeld zu verlassen und in ein neues Zuhause zu zügeln, ist für Mensch und Tier eine Herausforderung. Besonders stressig ist ein Umzug für Freigängerkatzen, weil sie am neuen Ort zuerst drinnen verharren müssen.
«Wir sind vor Kurzem umgezogen und möchten wissen, wie lange wir unser vierjähriges Büsi in der Wohnung behalten müssen, damit es nicht wegläuft? Es war am früheren Wohnort täglich im Freien und ist derzeit natürlich unzufrieden mit seiner Situation.»
Ein Umzug ist für Katzen oft mit Stress verbunden, denn sie sind von Natur aus sehr territorial und somit eng an ihre Umgebung gebunden. Sie lieben ihre tägliche Routine, oft auf die Minute genau. Ein Wohnungswechsel bringt alles durcheinander.
Für Freigängerkatzen bedeutet ein neuer Ort zuerst einmal Stubenarrest und einen neuen Tagesablauf. Sie sollten nach einem Umzug für drei Wochen drinnen gehalten werden. Diese Zeit brauchen sie, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Ansonsten ist die Gefahr gross, dass sie sich draussen verirren oder versuchen, zu ihrem alten Zuhause zurückzulaufen.
Raumgrösse
Um den Stress möglichst gering zu halten, sollte man das Büsi zuerst nur in einem Raum halten, der mit vertrauten Gegenständen, dem Futternapf, einer Wasserschale und einer Katzentoilette eingerichtet ist. Nach einigen Tagen kann ein neues Zimmer erkundet werden. So werden die drei Wochen für den Stubentiger etwas weniger langweilig, da das Territorium stetig grösser wird. Als zusätzlicher Freiraum kann der Balkon benutzt und mit einem Netz katzensicher gemacht werden. Folgende Punkte sollte man besonders beachten:
Abwechslung
Während des Stubenarrests sollte man viel Zeit mit seinem Büsi verbringen. Für Kurzweil sorgen zudem neue Spiele und Spielzeuge. Zur Abwechslung kann man auch das Futter auf mehrere Portionen verteilen. Es gibt überdies spezielle Katzenspielzeuge, in denen das Futter verstecken werden kann.
Sicherheit
Am neuen Ort sollten unbedingt immer alle Fenster und Türen geschlossen sein. Freigängerkatzen nutzen nämlich jede Gelegenheit, um nach draussen zu gelangen. Vor allem Kippfenster können für sie sehr gefährlich sein, da sie darin hängenbleiben können. Falls das Büsi schon einen Mikrochip hat, dann muss die neue Adresse bei der Tierdatenbank ANIS angemeldet werden. Tiere, die noch nicht registriert sind, sollte man unbedingt vor dem Umzug chippen.
Katzentoilette
Freigängerbüsi haben oft Mühe, plötzlich daheim die Katzentoilette zu benutzen. Haben Sie Geduld und stellen sie genügend Toiletten auf. Die Faustregel sagt: Anzahl Katzen plus 1. Falls es der Katze nicht gutgeht oder sie trotz genügend Katzentoiletten markiert, ist ein Gang zum Tierarzt oder zur Tierärztin sinnvoll. Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass Büsis nach einem Umzug vermehrt an Blasenentzündungen leiden. Möglicherweise liegt der Unsauberkeit also ein medizinisches Problem zugrunde.
Pheromone
Zur Stressbekämpfung werden mit gutem Erfolg auch Pheromonverdampfer oder -sprays eingesetzt. Katzen produzieren sogenannte Gesichtspheromone, wenn sie sich wohl fühlen. Dabei reiben sie ihren Kopf an Personen und Gegenständen und hinterlassen so eine Duftmarke. Die synthetische Nachbildung dieses Pheromons hat denselben entspannenden Effekt auf die Katzen. Erhältlich sind auch Ergänzungsfuttermittel, die Stress reduzieren. Sie werden unter das Futter gemischt.
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