Hallo Frühling! Unsere Ausflugstipps
Der Frühling lockt. Höchste Zeit für fünf weitere Frischluft-Tipps: Flusslandschaften, Riviera-Feeling und ein Inseltrip.
Texte: Fabian Rottmeier und Usch Vollenwyder (Kapellenweg)
Der Aargau ist … schön
Viele Schweizerinnen und Schweizer zweifeln daran, aber es stimmt: Der Kanton Aargau kann auch hübsch sein. Wers nicht glaubt, soll am besten nach Mellingen fahren. Dort startet die fünfte Etappe des Aargauer Wegs. Die Wanderwegroute endet nach 14 Gehkilometern in Bremgarten, dem für seine schöne Flusslage und für seine Bilderbuch-Altstadt bekannten Städtli im Freiamt. Doch der Höhepunkt dieser leichten Wanderung sind nicht etwa diese beiden Städte, sondern die Reuss und deren Uferlandschaft. Fast der gesamte Weg führt an ihrem Ufer entlang, hie und da von einem kurzen Waldanstieg unterbrochen. Erstaunlich, wie wild der viertgrösste Fluss der Schweiz an gewissen Orten wirkt und wie schön er durch die (teilweise geschützte) Natur mäandert. Grillplätze sind ebenso vorhanden wie einladende Terrassen: unterwegs im Restaurant Fahr in Sulz bei Künten und am Ende in Bremgarten gleich an mehreren Adressen.
Aargauer Weg, Etappe 5, Mellingen–Bremgarten, 14 km, Gehzeit ca. 3,5 h, zum Detailbeschrieb und zur Bildergalerie gehts hier. Ein ausführliches Städteporträt von Bremgarten aus der Zeitlupe lesen Sie hier.
Ein Schloss, zehn Kapellen und viel Natur
Wandernd unterwegs im Luzerner Seetal: Der Kapellenweg führt an den Hängen des Lindenbergs vorbei an zehn Kirchen und Kapellen. Über dem Baldeggersee thront auch Schloss Heidegg, das etwa in der Hälfte des 15 Kilometer langen Wegs liegt. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung hinunter zur S-Bahn-Station Gelfingen. Wer weiterwandern will, kommt schon bald einmal nach Hitzkirch und an der schlichten Marienkapelle und der barocken Pfarrkirche St. Pankratius vorbei. Wers gemütlich nehmen will, unterteilt den Weg in zwei oder mehr Etappen. Die einzelnen Orte und Kapellen sind mit dem öffentlichen Verkehr problemlos zu erreichen. Interessiert? Einen längeren Zeitlupe-Artikel zum Kapellenweg lesen Sie hier.
Mehr Infos: kapellenweg-seetal.ch
Blumenmeer am See
Befinden wir uns hier wirklich noch in der Schweiz? Die Uferpromenade von Montreux erinnert eher ans Meer und Länder wie Frankreich oder Italien. Dass die Szenerie etwas exotischer als im Schweizer Durchschnitt daherkommt, liegt in den warmen Monaten vor allem an den Blumen und Pflanzen, die zwischen Gehweg und Lac Léman wachsen – nicht selten etwa Palmen. Kein Wunder, heisst der Weg stellenweise gar «Quai des Fleurs». Bis zum bekannten Schloss Chillon lässt es sich so wunderbar sechs Kilometer weit (und wahlweise noch weiter) spazieren – oder im Rollstuhl schieben. Denn der Wanderweg «Promenade de Montreux Riviera» gehört zur Kategorie «Hindernisfreie Wege». Einen Wegweiser braucht man dabei ebenso wenig wie Verpflegung: Cafés und Restaurants gibts genug zur Auswahl. Und mit etwas Zeitglück fährt beim Schloss bald ein Schiff zurück nach Montreux.
«Promenade de Montreux Riviera», Montreux–Villeneuve, 6 km, Gehzeit ca. 1,5 Stunden. Zu weiteren Infos und zum Detailbeschrieb von Schweiz Mobil gehts hier.
Orchideenschau auf der Insel Mainau
Definitiv im Ausland befindet sich die Insel Mainau. Doch das für seine Blumen und Bäume (und die grosse Kuchenauswahl im Café!) bekannte Ausflugsziel liegt so nah an der Schweizer Grenze, dass man es von Kreuzlingen aus sogar problemlos zu Fuss erreichen kann – wenn man mag. Rund drei Stunden dauert die Gehzeit dorthin. Wers kraftsparender angehen will, erreicht die Mainau zu Fuss oder per Bus ab Bahnhof Konstanz. Noch bequemer ist natürlich die Anreise per Schiff ab Konstanz oder aus der Schweiz (beispielsweise ab Romanshorn oder Kreuzlingen). Zu bestaunen gibts vieles auf der Insel: Auf der Website der Parkanlagenbetreiber lässt sich hier vorab nachschauen, welche Blumen gerade blühen.
Insel Mainau, täglich geöffnet von 9 bis 19 Uhr. Infos: mainau.de
Wasserspektakel am Walensee
Die Seerenbachfälle sind die zweithöchsten Wasserfälle der Schweiz. Sage und schreibe 305 Meter fällt dort das Wasser in einer Stufe zu Tal (was fast der Höhe des Eiffelturms entspricht). Und wenn im Frühling das Eiswasser schmilzt, ist die Menge am eindrücklichsten. Die gesamte Länge des Wasserfalls, die sogenannte Kaskadenhöhe, beträgt gar 585 Meter. Den besten Blick auf die Wassermassen erhält man von einer Aussichtsplattform, die von Betlis zu erreichen ist. Nach Betlis gelangt man entweder per Auto – oder ab Weesen auch zu Fuss oder per Kursschiff. Unweit der Seerenbachfälle gibt es für Menschen, die Gott zugeneigt sind, eine Kapelle, und für solche, die an die stimmungshebende Wirkung von Zucker glauben, einen Kiosk. Das eine schliesst das andere selbstverständlich nicht aus.
- Teil 1 verpasst? Hier finden Sie sechs weitere Frühlingsausflugstipps der Zeitlupe.
- Ebenfalls spannend: der längste Baumwipfelpfad der Welt in Laax.
- Unserer Bildergalerie «Die Schweiz von oben» ist gespickt mit weiteren spektakulären Ausflugszielen.