Gratis durch Lausanne

Von wegen, die Schweiz ist so teuer. In unserer Serie «Gratis durch…» präsentieren wir Ihnen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten, die Laune machen und das Portemonnaie schonen. Heute in Lausanne.

1. Kathedrale Notre-Dame

Die beeindruckende Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert ist das bedeutendste gotische Bauwerk der Schweiz. Der grösste Kirchenbau der Schweiz besitzt Kirchenfenster, die zu den schönsten Europas zählen, dessen Orgel ist zudem das grösste Musikinstrument der Schweiz. Das Südportal wird wegen der Bemalung auch «Portail peint» genannt und beheimatet Bildhauerarbeiten aus dem 13. Jahrhundert. Das Kirchengestühl der Kapelle im linken Seitenschiff ist ein Meisterwerk der spätgotischen Holzschnitzerei. Es gibt also gleich mehrere Gründe, der reformierten Hauptkirche der Stadt einen Besuch abzustatten. 

Vom Bahnhof zu Fuss in ca. 17 Minuten zu erreichen. Zur Wegbeschreibung.
Oder mit der Metro (M2 bis «Riponne-M. Béjart») und vor dort in ca. 4 Minuten zu Fuss bis zur Kathedrale. 

Place de la Cathédrale 1, 1005 Lausanne, Tel. 021 316 71 61

Darfs ein bisschen mehr sein? Der Eintritt in die Kathedrale ist frei, für den Aufstieg auf den Turm wird ein Eintrittsgeld von CHF 5.- erhoben. Die Aussicht vom Turm auf Lausanne und den Lac Léman, die Alpen und den Jura lohnt sich aber allemal. Nachtaktive haben sogar die Möglichkeit, eine 600 Jahre alte Tradition zu beobachten. Der Nachtwächter ruft noch heute die Uhrzeit vom Glockenturm herab

2. Bundesgericht Lausanne

Das oberste Gericht der Schweiz beurteilt als letzte Instanz Fälle aus nahezu allen Rechtsgebieten und stellt die einheitliche Anwendung des Bundesrechts im ganzen Land sicher. Das Gerichtsgebäude im Osten der Stadt lässt sich jeden ersten Montag im Monat gratis besichtigen. Für den Besuch kann man sich mittels eines Onlineformulars anmelden. Ausserdem können auch gewisse Urteilsberatungen mitverfolgt werden. Die Daten der öffentlichen Sitzungen sind hier ersichtlich.

Vom Bahnhof mit der Metro (M2 Richtung «Epalinges, Croisettes» bis «Ours»), dann etwa 6 Minuten zu Fuss bis zum Bundesgericht. Zur Wegbeschreibung. Av. du Tribunal-Fédéral 29, 1005 Lausanne, Tel. 021 318 91 11

3. Plateforme 10

Das 25 000 Quadratmeter grosse Kunstviertel gleich neben dem Bahnhof wurde 2019 eröffnet. Die Plateforme 10 ist ein wichtiger Ort der Kunstszene und beherbergt gleich drei Museen, darüber hinaus auch diverse Restaurants, Shops, Buchhandlungen und Arkaden. Damit lädt sie nicht nur Kunstfreunde sondern auch Architekturliebhaberinnen und Flaneure ein und bietet so manchen Fotostop. Die Plateforme 10 gilt als Ort für Kunst, Kultur, Entdeckungen, Begegnungen, Austausch und Vergnügen. 

Der Eintritt in die Dauerausstellung des MCBA ist jeden Tag kostenlos, für die anderen Museen bezahlt man Eintritt. Ausser am ersten Samstag im Monat, dann bieten sämtliche kantonalen und kommunalen Museen Lausannes, darunter etwa auch das «Musée de l’Art Brut», freien Eintritt. 

Wer unterwegs noch mehr Kunst entdecken möchte, findet Informationen in dieser Broschüre von Lausanne Tourisme.

Vom Bahnhof in etwa 4 Minuten zu Fuss erreichbar. Zur Wegbeschreibung.
Plateforme 10, Place de la Gare 16/17, 1003 Lausanne, Tel. 021 318 44 00, plateforme10.ch

Darfs ein bisschen mehr sein? Das 3-Museen-Ticket ist drei Monate lang gültig und berechtigt zum Besuch der grossen Sonderausstellungen der drei Museen MCBA, Mudac und Photo Elysée für CHF 25.-. Ist man zu zweit unterwegs gibt es Duo-Ticket für CHF 38.- statt CHF 50.-.

4. Der Friedhof Bois-du-Vaux

Die Französische Modedesignerin Coco Chanel lebte viele Jahre in Lausanne und war begeistert von der Kleinstadt. So sehr, dass sie sich entschied, auf dem Friedhof Cimetière du Bois-du-Vaux beigesetzt zu werden. Er besticht mit seiner langen, von zwei Lindenreihen gesäumten Mittelallee und den Wasserbecken mit Seerosen. Zahlreiche Bänke bieten zudem eine sagenhafte Aussicht.

Vom Bahnhof mit dem Bus (Nr. 1 bis Maladière), dann ca. 7 Minuten zu Fuss bis zum Friedhof. Zur Wegbeschreibung.
Chem. du Bois-de-Vaux, 1007 Lausanne, 021 315 45 45

5. Kostenlose Stadtführung mit Einheimischen

Lausanne kann man mit lokalen, ehrenamtlichen Guides entdecken. Während etwa zwei Stunden lernt man dabei allerhand über die Stadt aus einer anderen Perspektive. Die Führungen von Lausanne Greeters sind kostenlos, buchen kann man die Tour im Voraus online.

6. Sauvabelin-Turm

Der 35 Meter hohe Turm, der 2003 fertiggestellt wurde und über 302 Stufen erklommen werden kann, liefert einen Panoramablick über See und Berge. Als Baumaterial wurde ausschliesslich Massivholz aus dem städtischen Wald verwendet, darunter absterbende Douglasien. In unmittelbarer Nähe befinden sich der künstlich angelegte gleichnamige See und der Tierpark ProSpecieRara, wo Ziegen, Wollschweine, Wildschweine, Enten und mehrere andere Vogelarten frei oder in Gehegen beobachtet werden können.

Vom Bahnhof mit dem Bus (Nr. 3 Richtung «Lausanne, Bellevaux» bis «Lausanne, Forêt»), dann etwa 10 Minuten zu Fuss bis zum Sauvabelin-Turm. Wer den Rückweg gern zu Fuss bestreiten möchte, findet hier einen schönen Spaziergang vorbei an verschiedenen Sehenswürdigkeiten wie einer Trauerbuche aus dem Jahr 1855. Der Spaziergang dauert etwa eine Dreiviertelstunde: lausanne-tourisme.ch
Tour de Sauvabelin, 1018 Lausanne, Tel. 021 315 42 74

7. Schifffahrt

Den Blick aus dem Zug auf das Weinbaugebiet Lavaux kennen viele – er ist auch nach mehrmaligem Betrachten eindrücklich. Ein ebenso schönes Bild bietet sich vom Schiff aus. Verschiedene Schifffahrten werden von der Schifffahrtgesellschaft CGN angeboten, von kurzen Rundfahrten bis hin zu längeren Touren mit Mittag- oder Abendessen. Das GA ist auf den Schiffen (mit wenigen Ausnahmen) gültig. 

Vom Bahnhof aus erreicht man den Hafen mit der M2 – oder man macht einen Spaziergang (ca. 20. Minuten) über die Promenade de la Ficelle (auch «Coulée verte» genannt). Der Verbindungsweg zwischen Bahnhof und See entstand als Nebenprodukt beim Bau der Metrolinie M2 – übrigens die einzige Metro der Schweiz. Zur Wegbeschreibung.
Lausanne-Ouchy, Quai Jean-Pascal Delamuraz 1, 1006 Lausanne, 0848 811 848, cgn.ch

Darfs etwas mehr sein? Besonders empfehlenswert ist die Lunch-Rundfahrt, die während rund zwei Stunden beispielsweise am Schloss Chillon vorbeiführt und auf der ein Dreigänger für CHF 58.– serviert wird.

8. Das EPFL

Die «École polytechnique fédérale de Lausanne» ist eine der besten technischen Universitäten der Welt. Der Campus ist ein moderner und dynamischer Ort mit vielen Gebäuden, die von bekannten Architekten entworfen wurden. Herzstück ist das Rolex Learning Center: ein beeindruckendes Gebäude mit einer wellenförmigen Dachkonstruktion, für die allein sich ein Ausflug lohnt. Das Gebäude ist öffentlich zugänglich und sehr fotogen, sowohl von aussen als auch von innen. Besonders beeindruckend ist die Bibliothek mit über 500 000 Werken. Im EPFL Pavilion, der ebenfalls auf dem Campus zu finden ist, gibt es zudem Ausstellungen, die man kostenlos besuchen kann, sowie Führungen und andere öffentlich zugängliche Veranstaltungen.

Vom Bahnhof mit dem Bus (Nr. 1 Richtung bis «Ecublens VD, EPFL/Colladon»). Zur Wegbeschreibung.
EPFL, Rte Cantonale, 1015 Lausanne, 021 693 11 11, epfl.ch

9. Jardin Botanique Lausanne

Eine riesige Grünfläche, ein steiler Hügel und mittendrin der botanische Garten, der neben den aussergewöhnlichen alpinen Pflanzen aus allen Kontinenten die reichhaltigste Sammlung fleischfressender Pflanzen der Schweiz beherbergt. Mehrere hundert Heilpflanzen, systematisch geordnet, sorgen für einen interessanten und lehrreichen Ausflug.

Vom Bahnhof zu Fuss in etwa 11 Minuten via Parc de Milan zu erreichen. Zur Wegbeschreibung.
Avenue de Cour 14B, 1007 Lausanne, 021 316 99 88, botanique.vd.ch


Unsere Serie «Gratis durch…»

Beitrag vom 14.03.2024

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