Tag der helfenden Hände
Am 30. Oktober werden die Anliegen und Ansprüche pflegender und betreuender Angehöriger landesweit diskutiert: an zahlreichen Veranstaltungen, unter anderem auch am Berner Inselspital.
Die Solidarität zwischen den Generationen ist stärker, als viele glauben: Zehntausende Frauen und Männer pflegen in der Schweiz Familienmitglieder. Ohne diese Gratisleistungen würden die Gesundheitskosten stark steigen. Eine Studie des Spitex Verbandes Schweiz ergab, dass Angehörige im Jahre 2013 rund 64 Millionen Pflege- und Betreuungsstunden leisteten. Müsste diese Arbeit bezahlt werden, würde dies 3,5 Milliarden Franken zu Buche stehen.
Am 30. Oktober 2019 will der Entlastungsdienst Schweiz den Einsatz betreuender Angehöriger ins Scheinwerferlicht rücken – und mit landesweiten Aktionen allen danken, die sich um Nahestehende kümmern. In verschiedenen Regionen der Deutschschweiz finden Aktionen zum Thema statt.
Das Motto dieses Jahres lautet: «Selbstbestimmt leben. Ohne betreuende Angehörige wäre vieles undenkbar.»Was heisst Selbstbestimmung im Alter? Wie lässt sich der weit verbreitete Wunsch erfüllen, möglichst lange zu Hause leben zu können? Wie ist die Selbstbestimmung vereinbar mit dem Angewiesensein auf Betreuung und Unterstützung von Familienmitgliedern, Freunden und Freiwilligen?
Solche Fragen stehen am 30. Oktober, am Tag für pflegende und betreuende Angehörige, zur Debatte. Am Inselspital Bern referieren und diskutieren namhafte Politikerinnen und Politiker, Expertinnen und Experten zum Thema (Auditorium Maurice E. Müller, ab 17.30 Uhr). Auch Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset wird erwartet. Partnerorganisationen des Entlastungsdienstes Schweiz stellen überdies ihre Dienstleistungen vor.
Die Veranstaltung am Berner Inselspital richtet sich an Betroffene, Interessierte und Fachpersonen. Die Teilnahme ist kostenlos, die Platzzahl beschränkt. Das Anmeldeformular und Informationen zu anderen Veranstaltungen finden Sie unter www.angehoerige-pflegen.ch
Am 30. Oktober besteht überdies für alle, die sich um kranke, beeinträchtigte oder betagte Angehörige kümmern, eine kostenlose Beratungs-Hotline. Unter Telefon 0800 501 502 gibt es Auskunft über die verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten.