Obdachlos mit 78 – und nun?
TV-Tipp: Die Tragikomödie «Von wegen altes Eisen» erzählt die Geschichte einer Seniorin, die ihre Wohnung verliert – und von einer alleinerziehenden Mutter aufgenommen wird.
Das Leben ist manchmal gemein. Die 78-jährige Huguette fliegt aus ihrer Wohnung, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen kann: Der Grund: Ihre Rente wurde gekürzt, nachdem ihr Mann verstorben war. Huguette, gespielt von der 91-jährigen Line Renaud, hat einen harten Schädel, und schläft fortan im Auto ihres Mannes.
Als Nachbarin Marion dies beobachtet, kommen die beiden ins Gespräch. Die alleinerziehende Mutter erfährt, dass Huguette einst Lehrerin, ja gar Schulleiterin war, und schlägt ihr ein Angebot vor. Huguette soll Marions Sohn wieder auf den rechten Weg bringen. Dieser, ein antriebsloser Teenager, hat nämlich seit Monaten die Schule geschwänzt, ohne dass er zuhause aufgeflogen war. Er ist kurz davor, seine Versetzung ins Gymnasium in den Sand zu setzen. Als Gegenleistung darf Huguette bei den beiden einziehen.
Theorie ≠ Praxis
Was in der Theorie nach einer Win-Win-Situation klingt, birgt in der Praxis nicht nur Potenzial für generationenübergreifende Freundschaften, sondern auch für allerlei Konflikte. «Eine hinreissende Verbeugung vor der Würde des Alters», urteilt die Fernsehzeitschrift «TV Spielfilm», und hat den französischen Film zu ihrem Tipp des Tages erkoren. Der Film ist bereits online in der Arte-Mediathek zu sehen – und zwar noch bis am 5. Januar.
«Von wegen altes Eisen», F 2018, 90 Minuten.
TV-Premiere: Arte, 6. Dezember, 20.15 Uhr
Weitere Sendetermine: 12. Dezember, 13.50 Uhr und 2. Januar, 2.05 Uhr
Online auf der Arte-Mediathek zu sehen bis am 5. Januar 2020